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Projektberichte

19.08.2015
„Aufkreuzen“ und Ankommen in einer Kirche, in der es viele Möglichkeiten zur Beteiligung gibt
Im nächsten Jahr wird wieder gewählt – Die neuen Presbyterien können kräftig mitmischen beim Jubiläum "500 Jahre Reformation"

Alle vier Jahre – immer im Jahr der Olympischen Sommerspiele – werden die Leitungen der Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) neu gewählt. Die nächste Wahl ist am Sonntag, 14. Februar 2016.

Das Motto zur Wahl gibt es als Plakat, aber auch auf Kugelschreibern, Notizblöcken und Postkarten.

Das Motto „Aufkreuzen“, mit dem die rheinische Kirche für die Presbyteriumswahl wirbt, ist nicht nur ein Wahlmotto, sondern zugleich eine Einladung – in eine Kirche, die auf Begegnung und Bewegung setzt. In eine Kirche, die basisdemokratisch organisiert ist, und in der es viele Möglichkeiten zur Beteiligung gibt. Und auch in eine Kirche, die nicht nur ein reichhaltiges Angebot an Gottesdiensten vorhält, sondern sich stark macht für Menschen, die Hilfe und Beratung brauchen.

Der Rat der "Ältesten"
Alle vier Jahre wählen die Kirchengemeinden ihr Leitungsgremium – das Presbyterium, den sogenannten Rat der "Ältesten". Doch "alt" ist ein Mitglied des Presbyteriums hier schon mit 18 Jahren – denn ab dann und durch die Teilnahme an der Konfirmation sind junge Frauen und Männer wählbar in die Leitung einer Gemeinde. Und wer zur Wahl gehen möchte, muss 16 Jahre alt oder konfimiert sein. Die „presbyterial-synodale Grundordnung“ (die Basisdemokratie) lebt von der Kraft, die Kirchenleitung in den gleichberechtigten Dienst von Theologen und Laien zu stellen.

Kirche baut sich von unten auf
Alle haben die gleichen Rechte und Pflichten, denn Christinnen und Christen in der evangelischen Kirche sind nur an die Heilige Schrift und ihr Gewissen gebunden – und an das presbyterial-synodale Prinzip. „Presbyterial-synodal“ bedeutet: Die Kirche baut sich von unten, von der Gemeinde her auf. Die Leitung auf allen Ebenen – in der Gemeinde, im Kirchenkreis, in der Landeskirche – geschieht in der Gemeinschaft.

Wer sich für diese Wahlperiode als Presbyter/Presbyterin wählen lässt, der kann in seiner Gemeinde aktiv das Jubiläumsjahr 2017 „500 Jahre Reformation“ mitgestalten. Sicher ein einmaliges Ereignis!

Wahlort und Wahlzeit sind festgelegt
Auch wenn die Wahllokale erst am 14. Februar 2016 öffnen, das Wahljahr hat bereits am 15. Juni 2015 mit einigen vorbereitenden Beschlüssen begonnen: So wurden bereits alle Wahlvorstände gewählt, Entscheidungen über eine mögliche Briefwahl getroffen und die Zahl der benötigten Presbyterstellen errechnet. Auch der Wahlort und die Wahlzeit haben die Kirchengemeinden bereits für sich entschieden.

Stichtag 13. September
In die nächste Runde geht es dann am Sonntag, 13. September. Ab jetzt besteht die Möglichkeit, Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl vorzuschlagen. Knapp zwei Wochen später, am Donnerstag, 24. September, endet die Frist für diese sogenannte „vorläufige Vorschlagsliste“.

Letzte Gelegenheit für Kandidaten
Spannend wird es noch einmal am ersten Adventssonntag, am 29. November. An diesem Tag laden alle Kirchengemeinden zu einer Gemeindeversammlung ein. In dieser Versammlung besteht letztmalig die Gelegenheit, weitere Kandidatinnen und Kandidaten zu benennen. Die „endgültige Vorschlagsliste“ wird dann öffentlich verkündet in einem Gottesdienst am Sonntag, 13. Dezember.

Ein wesentlicher Schritt ist getan, jetzt heißt es, Menschen zur Wahl zu motivieren!

Eine deutlich größere Wahlbeteiligung konnte übrigens vor vier Jahren dadurch erreicht werden, dass es in einigen Kirchengemeinden das Angebot der Briefwahl gab.

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Stichwort Presbyteriumswahl:
In jeder rheinischen evangelischen Kirchengemeinde bestimmt das Presbyterium – zusammen mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin – welche Aufgaben in den nächsten vier Jahren Priorität haben sollen. Das Presbyterium entscheidet über die Finanzen und Nutzung der Kirchbauten, stellt Personal ein, organisiert Veranstaltungen, gibt Publikationen heraus und vieles mehr. Kurzum: Es ist ein bedeutendes Amt, für das die Presbyterinnen und Presbyter ihre Zeit und ihr Wissen zur Verfügung stellen.

Das Wort Presbyter kommt aus der griechischen Sprache und bedeutet übersetzt ‚Älteste'. Das Presbyterium ist kein Aufsichtsrat oder Kuratorium, sondern ein Leitungsgremium, seine Entscheidungen orientiert es immer auch an geistlichen Kriterien.



Text: APK/knap
Foto(s): EKiR