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Projektberichte

10.10.2017
Apfelbaum als Zeichen guter Ökumene
Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch feierte Apfelfest

Der Apfel genießt eine hohe Wertschätzung in den Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord im Reformations-Jubiläumsjahr. Da ist natürlich auch die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch mit von der Partie. Einen Apfelbaum erhielt Felix Gnatowski, Pfarrer der katholischen Nachbargemeinde, als Geschenk von den Mauenheimer und Weidenpescher Protestanten bei deren Erntedankfest rund um die Erlöserkirche. Die Gemeinde hatte dieses Fest passender Weise „Apfelfest“ genannt.

Superintendent Markus Zimmermann und Pfarrerin Christina Schlarp mit ihrem Apfelbaum.

Gantowski hatte Regina Kaßel mitgebracht, die Leiterin der Kindertagesstätte Heilig Kreuz in Weidenpesch. „Dort werden wir den Baum einpflanzen“, erklärte sie bei der Übergabe durch Markus Zimmermann, Pfarrer der Mauenheim-Weidenpescher Gemeinde und Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord. Der setzte mit dem Geschenk ein Zeichen dafür, dass die Reformation nicht nur „die Protestanten etwas angeht, sondern auch bedeutsam für die katholischen Schwestern und Brüder ist“. Das machte der katholische Priester Gnatowski nicht zuletzt durch die Wahl seines T-Shirts deutlich, auf dessen Rückseite ein Konterfei von Martin Luther zu sehen war.

Das Apfelbaum-Geschenk
Weil Bäume ja auch eine wichtige Rolle beim Klimaschutz spielen, überreichte er an seinen evangelischen Kollegen Zimmermann ein Exemplar der Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus. „Das Apfelbaum-Geschenk ist Teil einer Aktion des Kirchenkreises Köln-Nord. Alle 18 Gemeinden des Kirchenkreises haben einen Baum geschenkt bekommen, den sie an ökumenische Partner vor Ort weitergereicht haben“, sagte Superintendent Zimmermann und erinnert damit an den Luther zugeschriebenen Satz: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Apfelkuchen, Apfelwaffeln, Apfelmus und „Ädäppelsuppe“
In Sachen Ökumene hat man in Weidenpesch und Mauenheim Routine. Die Zusammenarbeit auf diakonischer Ebene hat eine lange Tradition. „Und natürlich ist die katholische Kita auch bei unserer alljährlichen Adventsfenster-Aktion eine der Gastgeberinnen“, erzählte Christina Schlarp, Pfarrerin an der Erlöserkirche. In deren Schatten feierte man jetzt bei Kaffee und Apfelkuchen, Apfelwaffeln, Apfelmus und „Ädäppelsuppe“ ein gemütliches Fest, das in diesem Jahr etwas kleiner ausfiel als üblich. „Wir haben unsere Kräfte gebündelt“, sagte Pfarrerin Schlarp und verriet auch den Grund: „Wir stellen zum Reformationsjubiläum eine große Veranstaltung auf die Beine.

Das „Schwarze Kloster zu Weidenpesch“
„Bei Luther zu Tisch“ heißt es dann am Reformationstag, 31. Oktober, ab 10 Uhr in der Erlöserkirche an der Derfflinger Straße. Wir machen aus der Erlöserkirche das „Schwarze Kloster zu Weidenpesch“ mit Tischreden, Gesängen und Thesenanschlag. Alle kommen in spätmittelalterlichen Kostümen. 40 Personen haben sich bereits zu dem Festmahl mit Schwarzbier, Apfeltrunk, Quellwasser, Rheinwein und zeitgenössischen Speisen angemeldet“, so Schlarp.

Viele gute Tipps im Gemeindebüro
In zahlreichen Familien würden bereits Kostüme genäht, erzählt die Pfarrerin. Wahrscheinlich so auch im Hause Zimmermann, schließlich gibt der Superintendent beim Festmahl höchstselbst den Reformator. Seine Frau, Pfarrerin Susanne Zimmermann, tritt als Katharina von Bora auf. Und Dr. Martin Bock, Leiter der Kölner Melanchthon-Akademie, wird als Philipp Melanchthon erwartet. „Wer nicht Teil dieser Inszenierung sein möchte, die aber auch viel Raum für Spontanes zulässt, kann von der Empore aus zugucken“, erklärt Schlarp. Wer Teil dieses historischen Gedenktages, „der auch aber Anstöße für die Zukunft geben will“, sein möchte, kann sich noch anmelden und erhält viele gute Tipps im Gemeindebüro unter Telefon 0221/74 89 74.



Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann