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Projektberichte

13.11.2016
Nachrichten von der Herbstsynode des Kirchenkreises Köln-Nord
Das Thema Reformation wurde aus vielen Perspektiven betrachtet

Passender hätte der Abendmahlsgottesdienst in der katholischen Kirche St. Marien in Köln-Weiden zur Herbstsynode des Kirchenkreises Köln-Nord zu Beginn des Reformationsjubiläumsjahres nicht sein können. Unter dem Motto „Die Zeit ist reif“ standen jedoch nicht die großen Reformatoren im Mittelpunkt, sondern acht Frauen – Lebensexpertinnen, wie sie sich selbst nannten –, die an der Seite derer standen, die vor 500 Jahren und bis heute noch sichtbar waren und sind.

In zeitgenössischen Kostümen stellten Pfarrerinnen aus dem Theologinnenkonvent des Kirchenkreises Köln-Nord Frauen der Reformation vor.

„Meist verbinden wir mit der Reformation Namen wie Martin Luther, Phillip Melanchthon oder Katharina von Bora, aber wer kennt die Frauen, die wir Ihnen heute vorstellen? Frauen aller Stände und aus allen Bevölkerungsgruppen waren aktiv an den Ereignissen und Auseinandersetzungen im Reformationszeitalter beteiligt. Die Zeit ist reif, an diese Frauen zu erinnern!“, stellte die Pfarrerin und Synodalassessorin Monika Crohn in ihrer Begrüßung fest.

Pfarrerinnen stellten Frauen der Reformation vor
Dazu hatte man im Verlauf des Gottesdienstes in beeindruckender Weise Gelegenheit. In zeitgenössischen Kostümen schlüpften Pfarrerinnen des Theologinnenkonvents in die Rollen von Katharina Zell, Wibrandis Rosenblatt, Elisabeth Herzogin von Calenberg, Magdalena von Staupitz, Argula von Grumbach, Brigitta Wallner und Elisabeth Cruciger. Frauen, deren Leben sich durch die Reformation nicht nur schlagartig veränderte, sondern die den Mut hatten, sich selbst mit ihren Begabungen und Fähigkeiten für das einzusetzen, was sie als Wahrheit erkannt hatten, die klug und unerschrocken die Anliegen der Reformation aufgriffen und zu ihrer Sachen machten und dazu beitrugen, dass Kirche sich verändert hat. Und das nicht, ohne Anfeindungen und Unverständnis – überzeugend als „Stimme der Reformation“ in Zitaten Martin Luthers und anderer Zeitgenossen von Pfarrer Wolfram Behmenburg vorgetragen – in Kauf zu nehmen. „Heute ist unser Auftrag, nicht im Traditionellen zu verharren, wenn längst Veränderungen anstehen“, so Crohn.

Wünsche für die nächste Generation
„Wofür ist die Zeit jetzt reif? Was wünscht ihr euch für die nächsten Generationen?“, fragte Pfarrerin Uta Walger alias Katharina Zell. Sie selbst äußerte den Wunsch „dass es immer selbstverständlicher wird, eine Frau als Pfarrerin auf der Kanzel zu sehen oder als Bischöfin in der Kirchenleitung. Und zwar in allen Konfessionen“.
Eine Synode sei ein guter Ort, um über Veränderungen und das, wofür man sich einsetzen will, zu beraten, so Crohn: „Veränderungen lösen oft Ängste aus. Sie sind mit Auseinandersetzungen verbunden und mit Furcht vor dem, was kommt. Wir brauchen Menschen, die gemeinsam mit uns nach Lösungen suchen und neue Wege beschreiten. Und wir brauchen Gottes Beistand und die tragende Kraft seiner Liebe.“

Pfarrerchor hatte Premiere
Musikalisch bereicherte der Pfarrerchor des Kirchenkreises – entstanden auf der letzten Klausur des Pfarrkonvents in Überdorf und angeleitet durch Kreiskantor Thomas Pehlken – den Gottesdienst. Eine „Weltpremiere“ – so Superintendent Markus Zimmermann – feierte der Chor später auf der Synode mit dem Lied „All Morgen ist ganz frisch und neu“, zu dem Pehlken eine neue Melodie geschrieben hat und das von der EKD prämiert und in das Liederbuch für den kommenden Kirchentag "freitöne" mit der Liednummer 14 aufgenommen wurde.
Eine "Weltpremiere" feierte der Pfarrerchor des Kirchenkreises mit dem Lied „All Morgen ist ganz frisch und neu“, zu dem Kreiskantor Thomas Pehlken eine neue Melodie geschrieben hat.

Grußwort von Oberkirchenrat Bernd Baucks
96 Synodale begrüßte Markus Zimmermann im Anschluss an den Gottesdienst im Jochen-Klepper-Haus der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Weiden. Oberkirchenrat Bernd Baucks überbrachte Grüße von Präses Manfred Rekowski und nahm Bezug auf die Präsidentschaftswahl in den USA. Mit einem Impuls aus einem Hirtenbrief der amerikanischen Partnerkirche United Church of Christ erinnerte er daran, dass Kirche im Glauben an Christus vereint sein müsse. Die US-Wahl habe die amerikanische Gesellschaft gespalten, das sei eine schwere Bürde. Aber es gelte, den Schaden und die Wunden zu heilen und vereint in Christi Liebe für eine gerechte Welt einzutreten, zitierte er aus dem Brief.
Hinsichtlich der Verwaltungsstrukturreform wünsche man sich beim Beratungs- und Unterstützungskonzept der Evangelischen Kirche im Rheinland unter dem Titel „Leichtes Gepäck“ eine noch stärkere Einbeziehung von Ehrenamtlichen, erklärte Baucks. Die Haushaltskonsolidierung sei auf einem guten Weg. Im Jahr 2017 sei der landeskirchliche Haushalt erstmals ausgeglichen.

Lutherdämmerung
Ganz im Zeichen der Reformation ging es auf der Tagung dann auch inhaltlich weiter. In einem Vortrag zum Thema „Glauben und Zweifeln – Was bedeutet Reformation für die Menschen von heute?“ hielt Wolfgang Thielmann, evangelischer Theologe und Journalist und stellvertretender Leiter des Ressorts „Christ und Welt“ der Wochenzeitung „Die Zeit“ sowie Leiter der Jury des Deutschen Predigtpreises evangelischen Christinnen und Christen einen kritischen Spiegel vor. Er sei überrascht über die Öffentlichkeitswirksamkeit des Reformationsjubiläums. Es gebe ein breites mediales Interesse, „aber versuchen Sie mal den Ablass in ein paar Sätzen zu erklären“, schmunzelte er. Der Bundestag habe schon vor sieben Jahren die Reformation zu einem Ereignis von weltweiter Bedeutung erklärt und dafür Gelder bereit gestellt. Menschenrechte und Demokratie hätten sich aus der Reformation entwickelt und nicht zuletzt die Entwicklung und Verbreitung der deutschen Sprache. Die Reformationsstätten rund um Wittenberg würden zunehmend vom Reformations-Tourismus profitieren, die Playmobil-Luther-Figur verkaufe sich bestens, und auch bei den Kirchen sei das Jubiläum allmählich angekommen, provozierte der Referent. Er erinnerte an ein Impulspapier mit dem Titel „Kirche der Freiheit“, in dem die EKD vor zehn Jahren Perspektiven für eine Kirche des 21. Jahrhunderts aufzeigte, denn der damalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber sei davon überzeugt gewesen, dass die evangelische Kirche eine neue Reformation braucht.
Wolfgang Thielmann, evangelischer Theologe und Journalist, gab in seinem Vortrag zum Thema „Glauben und Zweifeln – Was bedeutet Reformation für die Menschen von heute?“ wichtige Impulse.

„Großer Lutherkater“ nach 2017
„Die Evangelische Kirche könnte etwas deutlicher betonen, dass sie nicht 500 Jahre alt ist, sondern 2000“, meinte der Referent. Was nach 2017 kommt, bezeichnete er als den „großen Lutherkater“. Darauf müsse man vorbereitet sein, vielleicht mit der neu aufgelegten Lutherbibel, die es sogar als APP für Smartphones gibt. „Wie wäre es mit W-Lan in allen Kirchen, damit man die Bibel lesen kann?“, schlug er vor. So könne die evangelische Kirche eine Relektüre der Bibel anbieten, die ihre Frömmigkeit begründe. Denn die evangelische Kirche leide an „Wurzelschwund“ – das sehe man an den weniger werdenden Theologiestudentinnen und -studenten und Kirchenmusikern. Der im Impulspapier vorhergesagte Mitgliederschwund laufe „planmäßig“ und – so kritisierte er – man nehme ihn hin. Wichtig sei es aber, sich damit auseinanderzusetzen, wie die Weitergabe des Glaubens künftig funktionieren könne. „Wir brauchen viel mehr Traute, zu sagen, was uns wichtig ist“, so Thielmann. „Das machen uns die Muslime vor!“

Den Vortrag von Wolfgang Thielmann in ganzer Länge können Sie hier lesen.

Viele Veranstaltungen stehen im Kölner Norden im Zeichen der Reformation
Bevor Markus Zimmermann seinen Synodenbericht vortrug, wurde auf einige Veranstaltungen, die im Zeichen des Reformationsjubiläums stehen, hingewiesen. So berichtete der Pfarrer der Gemeinde Pulheim, Volker Meiling, dass 2017 wieder eine für den Kirchenkreis organisierte gemeinsame Fahrt mit Bussen zum Evangelischen Kirchentag nach Berlin geplant sei. Anmeldungen werden in Stommeln gesammelt.
Pfarrerin Susanne Zimmermann lud ein zu einer ökumenischen Baumpflanzaktion 2017, für die der Kirchenkreis jeder Gemeinde einen Baum spendet. Die Bäume sollen symbolisch am Ehrenamtlertag, der am 20. Mai 2017 stattfindet, den Gemeinden übergeben werden. Eine Delegation des Kirchenkreises wird direkt im Anschluss an den Kirchentag 2017 nach Wittenberg fahren, um dort einen Baum im Luthergarten zu pflanzen.
Synodalassessorin Monika Crohn stellte 9 lebensgroße historische Figuren von Reformatorinnen und Reformatoren vor, die man im Jochen-Klepper-Haus bewundern konnte. Bis Oktober 2017 sollen die Figuren in einer Gottesdienstreihe durch die Gemeinde Weiden/Lövenich wandern und auch in Kitas, im Konfirmandenunterricht oder in der Frauenhilfe zum Thema werden. Wichtig dabei ist die 10. Figur, die eine moderne junge Frau aus heutiger Zeit darstellt, die danach fragt, was Reformation mit uns zu tun hat.

Gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen annehmen
„Ein halbes Jahrtausend ist es her, dass sich die Reformation der Kirche ereignet – oder besser und ganz im Sinne Martin Luthers, dass sie begonnen hat.
Die Reformation, die Erneuerung der Kirche, bleibt eine ständige fortlaufende Aufgabe.“ Mit diesen Worten eröffnete Superintendent Markus Zimmermann seinen Synodenbericht. Gerade heute – 500 Jahre nach Beginn der Reformation – lebe man doch wieder in der Zeit eines größeren Umbruchs, der dadurch gekennzeichnet sei, dass die gesellschaftliche Relevanz von Kirche und Religion schwinde. „Viele vermissen Religion noch nicht einmal mehr. Sie leben sehr gut, so als ob es Gott nicht gäbe. Religion spielt allenfalls noch eine Rolle als Negativfolie, als scheinbare Brutstätte von Fundamentalismus, Unfreiheit und Intoleranz“, konstatierte er und ermutigte dazu, nicht zu resignieren, sondern die „gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen anzunehmen und neue Konzepte und Wege für unsere Kirche zu entwickeln, selbst wenn wir im Moment noch nicht für alles Lösungen haben“. Veranstaltungen wie der „Tag der Inspiration“ Ende Oktober im Kölner Gürzenich trügen zum „Aufbruch unserer Kirche“ bei, denn sie seien motivierend und erweiterten das Blickfeld.
Superintendent Markus Zimmermann ermutigte in seinem Synodenbericht dazu, nicht zu resignieren, sondern die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen anzunehmen.

Ideenreichtum, Kreativität und Gestaltungswille in den Gemeinden
Zimmerman selbst sei überzeugt, dass man allen Grund habe, zuversichtlich zu sein. Dies zeigten die Gemeindeberichte des Kirchenkreises, aus denen hervorgehe, mit wie viel Ideenreichtum, Kreativität und ausgeprägtem Gestaltungswillen Ehren- und Hauptamtliche neue Konzepte und Strukturen erarbeiten. Neue Impulse – etwa zur zukünftigen regionalen Struktur der Kirchengemeinden und zur Stärkung des gemeindlichen Vertretungsdienstes – gingen ebenfalls vom Kreissynodalvorstand oder dem Kita-Verband des Kirchenkreises aus, lobte er.

Kirchliche Verwaltungsabläufe vereinfachen – Solidaritätsprinzip stärken
Ebenso auf landeskirchlicher Ebene sei das Vorhaben, unter der Überschrift „Leichtes Gepäck“ kirchliche Verwaltungsabläufe zu vereinfachen und den Berg an Verordnungen und Bestimmungen abzubauen, ein guter Schritt dahin, Entscheidungskompetenzen der Kirchengemeinden und Kirchenkreise zu stärken, ohne dabei allerdings das Solidarprinzip zu schwächen. „Die Verwaltungsstrukturreform, die wir, die Kirchengemeinden im Kirchenkreis Köln-Nord und der Kirchenkreis sowie vier Kirchengemeinden des Kirchenkreises Köln-Mitte und der Kindertagesstättenverband Köln-Nord mit der Gründung des Evangelischen Verwaltungsverbandes Köln-Nord zum 01.01.2017 organisatorisch und strukturell umsetzen, ist ein wesentlicher Baustein für eine effektivere Verwaltung, die zu Synergien führt, Mehrfachstrukturen abbaut, und zugleich die erforderliche Personalausstattung für eine hohe Kompetenz und Qualität sowie eine gute Beratung der Leitungsgremien vorhält“, so der Superintendent.

Auftrag zu Frieden und Nächstenliebe
Neben der Erinnerung und Vergewisserung sowie der Ermutigung zu Umkehr sieht er im Reformationsjubiläum den Auftrag zu Frieden und Nächstenliebe: „Unser Zeugnis gewinnt darin Gestalt, dass wir uns einsetzen für Frieden und Nächstenliebe, für unsere eindeutige Parteinahme für die Armen, Entrechteten und Flüchtlinge“. Dies zeige sich vor allem bei den Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich mit viel Geduld, Beharrlichkeit und guten Ideen für Flüchtlinge engagieren. „Und das alles zusätzlich noch zu den vielfältigen ohnehin existierenden diakonischen Aktivitäten zum Beispiel für sozial benachteiligte Familien, Arbeitslose und Obdachlose“, so Zimmermann. Besonders hob er die Sensibilität, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit seiner Kolleginnen und Kollegen hervor, mit der diese dem vermehrten Taufwunsch von Flüchtlingen nachgehen und viel Zeit und Mühen für die ausführliche Taufvorbereitung und die liebevolle Gestaltung der Taufgottesdienste aufwenden.

Rechtsextremen Parolen widersprechen
Für das gesellschaftliche Engagement bedeute der Auftrag zu Frieden und Nächstenliebe einen Beitrag für den Erhalt, bzw. die Wiederherstellung eines positiven sozialen Klimas zu leisten, etwa indem man rechtsextremen Parolen eindeutig widerspreche, für den Erhalt des grundgesetzlich geschützten Rechtes auf Asyl und ein Europa ohne Zäune und Stacheldrähte an Ländergrenzen eintrete und für den offenen Dialog der Religionen werbe.

Belastung im Pfarramt Thema für die nächste Synode?
Den Kolleginnen und Kollegen im Pfarramt sprach der Superintendent auch im Namen der Kreissynode hohe Anerkennung dafür aus, was diese tagtäglich leisten. Der Pfarrkonvent gehöre zu den ganz besonderen Schätzen des Kirchenkreises. Im Hinblick auf die zunehmende Belastung im Pfarramt, die zu Lasten des Freiraums für die pastorale Arbeit gehe, schlug er vor, dieses Thema auf der nächsten Synode zum Schwerpunktthema zu machen.

Spirituelle Angebote in der Jugendarbeit
Auch im Jugendreferat des Kirchenkreises habe es Veränderungen gegeben, berichtete Zimmermann. Nachdem die Jugendreferentin Katrin Reher im Januar 2016 ganz zur ev-angel-isch gGmbH gewechselt sei, wo sie weiterhin mit halber Stelle dem Kirchenkreis für Schulungen zur Verfügung stehe, arbeite Jugendreferent Dietmar Asbeck mit dem Schwerpunkt Vernetzung und Beratung der Gemeinden im Kirchenkreis. Mit Angeboten wie einer Pilger-Fasten-Aktion im vergangenen Jahr oder einer geplanten Fahrt mit Jugendlichen zum Kirchentag nach Berlin unter dem Titel „Like Spirit“ setzte er auch spirituelle Schwerpunkte.
Neben neun historischen Figuren der Reformation, die während der Synode im Jochen-Klepper-Haus zu bewundern waren, gibt es eine moderne Figur, die danach fragt, was Reformation heute bedeutet. Die Figuren können in Gottesdiensten oder in der Kinder- und Jugendarbeit des Kirchenkreises eingesetzt werden.

Neuer Evangelischer Verwaltungsverband startet am 1. Januar 2017
Zimmermann erinnerte an die Gründungsfeier des neuen Evangelischen Verwaltungsverbandes Köln-Nord am 25. September, bei der Vertreterinnen und Vertreter des Kirchenkreises Köln-Nord sowie aus vier Gemeinden des benachbarten Kirchenkreises Köln-Mitte die Gründungsurkunde unterschrieben. „Insgesamt 22 Kirchengemeinden sind nun an unsere Verwaltung angeschlossen, die sich zu einem beeindruckenden, in seiner Größe nun mittelständischen Unternehmen, entwickelt hat“, freute er sich. Am 1. Januar 2017 wird der neue Evangelische Verwaltungsverband Köln-Nord seine Arbeit offiziell aufnehmen. Die Umstellung sei allerdings schon seit vielen Wochen im Gange.

Vergnügt, erlöst, befreit!
Er schaue gerne auf das vergangene Jahr zurück, schloss Zimmermann seinen Bericht: „Nun stehen wir am Beginn des Reformationsjubiläumsjahres und haben auch allen Grund, dieses Jubiläum zu feiern und uns darüber zu freuen, dass Gott unsere Kirche leitet und begleitet. So machen wir gestärkt und zuversichtlich weiter, vergnügt, erlöst befreit!“

Der vollständige Synodenbericht von Markus Zimmermann kann hier eingesehen werden.

Finanzielle Mittel zur Beratung des Prozesses Regionale Zuordnung im Kirchenkreis
Synodalassessorin Monika Crohn und Synodalälteste Gabriele Orbach stellten die Ergebnisse des von der letzten Kreissynode eingesetzten Arbeitskreises Regionale Zuordnung im Kirchenkreis Köln-Nord vor, der Kooperationen von Nachbargemeinden im Blick auf die Besetzung der in der Region zugeordneten Pfarrstellen bis hin zu möglichen Gemeindefusionen zum Ziel hat. Die einzelnen Gemeinden stünden an sehr unterschiedlichen Abschnitten der Regionalisierung, berichtete Orbach. Weitere Überlegungen mit dem Schwerpunkt pfarramtliche Versorgung müssten jetzt direkt in den Regionen stattfinden. Für die externe Moderation der Gespräche beschloss die Synode, bei Bedarf kreiskirchliche Mittel bereitzustellen.

Stellenaufstockungen für pfarramtliche Grundversorgung im Krankheitsfall
Hinsichtlich der zunehmenden Belastung im Pfarramt beschloss die Synode, für einen Projektzeitraum von drei Jahren Stellenanteile im Gesamtumfang einer 0,75-Prozent-Stelle zur Verfügung zu stellen. Diese sollen genutzt werden für Vertretungsdienste in der Notfallseelsorge und zur Absicherung der pfarramtlichen Grundversorgung in den Kirchengemeinden im Falle eines durch Erkrankung oder aus anderen Gründen bedingten Ausfalls einer Pfarrperson von mehr als drei Wochen bis maximal sechs Wochen (danach übernimmt die Landeskirche die Kosten). Die zur Finanzierung bereitgestellten 73.636 Euro sollen aus den 5-Prozent-Mitteln entnommen werden. Diese ergeben sich aus 5 Prozent der Zuweisungen an die Gemeinden, mit denen für maximal drei bis fünf Jahre Projekte unterstützt werden sollen, die eine besondere Bedeutung für den Kirchenkreis haben.

Kita-Verband des Kirchenkreises stärken
Die Synode beschloss weiterhin, für die Unterstützung von Trägern von Kindertageseinrichtungen des Evangelischen Kindertagesstättenverbandes Köln-Nord einen jährlichen Höchstbetrag von 120.000 Euro – ebenfalls aus den 5-Prozent-Mitteln – festzuschreiben. Für Kirchengemeinden mit eigener Kindertageseinrichtung sei die Beantragung eines Zuschusses ebenfalls möglich, der dann allerdings aus anderen kreiskirchlichen Mitteln finanziert werden müsse.

Haushalt wird einstimmig verabschiedet
Nach einem Überblick über die gute aktuelle und zu erwartende Finanzlage des Kirchenkreises durch Gabriele Orbach beschlossen die anwesenden Synodalen den Haushalt 2017 einstimmig. Der Gesamtbetrag der Erträge und der Aufwendungen liegt bei 1.725.759,03 Euro. Ebenso beschloss die Synode, die Ergebnisrechnung für das Haushaltsjahr 2015 mit einem Haushaltsergebnis in Höhe von 190.241,75 Euro abzuschließen. Der Jahresüberschuss soll zum Teil für Spenden verwendet werden. Der Restüberschuss wird an die Kirchengemeinden anteilig ausgeschüttet.

Termine:
Die Synode des Kirchenkreises Köln-Nord tagt im nächsten Jahr am 18. November 2017 um 8.30 Uhr in Köln-Bocklemünd.

Stichwort: Kirchenkreis Köln-Nord
Dem Kirchenkreis Köln-Nord gehören 18 Gemeinden mit rund 75.000 Gemeindegliedern an. Sie liegen einerseits im Kölner Norden – in Worringen, Niehl und Chorweiler, von Ehrenfeld und Braunsfeld bis zum Rhein im Osten. Andererseits gehören auch die Kirchengemeinden im nördlichen Rhein-Erft-Kreis außerhalb von Köln in Bedburg, Bergheim, Elsdorf und Pulheim zum Kirchenkreis. Die Interessen dieser Gemeinden werden im „Parlament“ des Kirchenkreises, der Kreissynode, von derzeit 101 Synodalen vertreten.



Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns