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Projektberichte

31.10.2016
Ein Amberbaum in Wittenberg und zwei Apfelbäumchen in Köln-Heimersdorf
„Uns verbindet mehr als uns trennt“, sagen Mitglieder des ökumenischen „Emmaus-Kreises“

„Auch wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Dieser Ausspruch des Reformators Martin Luther findet gerade im Zuge des Reformationsjubiläums als schönes Zeichen der Hoffnung vielerorts seine Umsetzung.

Der evangelische Pfarrer Wilfried Seeger (r.) und sein Kollege, der katholische Pfarrer Ralf Neukirchen, reisten nach Wittenberg, um gemeinsam einen Baum im Luthergarten zu pflanzen

So sollen in den Wallanlagen in Wittenberg, im Luthergarten, bis zum Reformationsjubiläum 500 Bäume gepflanzt werden. Für jeden Baum stehen Kirchen aus aller Welt und aller Konfessionen Pate, die in ihrer Heimatgemeinde ebenfalls einen Baum pflanzen. Durch sein partnerschaftliches Konzept soll der Luthergarten Gemeinschaft stiften und kommunikative Prozesse in Gang setzen. So entstehen Impulse, die positiv in die Stadt, die Region, das Land und letztendlich in die Welt ausstrahlen und länderübergreifend die Bedeutung der Reformation sichtbar machen können.

Lutherischer Weltbund in Genf initiierte das Propjekt
Initiiert wurde das Projekt durch den Lutherischen Weltbund in Genf, umgesetzt wird es unter Mitwirkung des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Kooperation mit der Lutherstadt Wittenberg. Der Entwurf des Luthergartens stammt von Landschaftsarchitekt Dr. Andreas Kipar, Mailand und Duisburg.

Idee entstand auf einer Reise des „Emmaus-Kreises“
Im Oktober 2015 entstand bei einer Reise des ökumenischen „Emmaus-Kreises“ zu den Stätten der Reformation die Idee, in ökumenischer Verbundenheit der Evangelischen Kirchengemeinden Köln-Neue Stadt und der Katholischen Kirchengemeinde Hl. Johannes XXIII. sich an diesem Projekt zu beteiligen. Nach dem Besuch der Lutherstadt und des Luthergartens wurde schnell der Kontakt hergestellt und die Baumpflanzung vereinbart. Der Betrag von 500 Euro für den Baum, dessen Pflege in der Anwachszeit und eine Plakette wird von beiden Gemeinden finanziert.

„Uns verbindet mehr als und trennt!“
„Der ökumenische ‚Emmaus-Kreis’ wurde vor sechs Jahren gegründet und wird hauptsächlich ehrenamtlich getragen“, berichtet Erwin Wittenberg, Mitglied der Gruppe. Jedes Jahr unternehme man zwei Wanderungen und schließlich die größere Fahrt 2015. Ziel sei es, miteinander ins Gespräch und in einen guten Kontakt zu kommen. „Uns verbindet mehr als uns trennt! Das haben wir auch auf der Reise im letzten Jahr gespürt“, so der Presbyter aus der Evangelischen Kirchengemeinde Neue-Stadt.

Die Delegation des Emmaus-Kreises aus Köln-Chorweiler freut sich über die Baumpatenschaft in Wittenberg


Evangelischer und katholischer Pfarrer pflanzten Baum gemeinsam
Am 14. Oktober 2016 wurde die Idee in die Tat umgesetzt und der evangelische Pfarrer Wilfried Seeger und der katholische Pfarrer Ralf Neukirchen reisten mit Vertretern des „Emmaus-Kreises“ nach Wittenberg, um in einer gemeinsamen Andacht einen Amberbaum (Liquidambar styraciflua) zu pflanzen und zu „adoptieren“. Zu sehen ist der Baum mit der Nummer 395 im Luthergarten/Neues Rathaus.

Zwei Apfelbäume für die Kitas
Im Rahmen des Kirchweihfestes zum 50-jährigen Bestehen der Kirche Christi Verklärung in Heimersdorf wurden dann am 13. November auch in den beiden Kölner Gemeinden zwei Bäume gepflanzt werden. „Apfelbäume natürlich“, erklärt Wittenberg, „halbstämmige Bäume mit alten Sorten“. Als Orte wurden die Kitas beider Kirchen ausgewählt. Das Pfarrfest fand nach der Messe rund um den Glockenturm (Taborplatz 5) in Köln-Heimersdorf statt. Dort trafen sich die evangelischen und katholischen Christinnen und Christen zur Baumpflanzaktion.



Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Anette Glaubig