Suche/Archiv
Projektberichte

08.12.2016
Kulturprogramm in der Trinitatiskirche vorgestellt
Die Veranstaltungen stehen – nicht nur – im Zeichen des Reformationsjubiläums

„Die Trinitatiskirche ist der Dreh- und Angelpunkt unserer kirchenmusikalischen Veranstaltungen zum Reformationsjahr“, freut sich Stadtsuperintendent Rolf Domning anlässlich der Präsentation des Jahresprogramms »Trinitatis 2017«. Mit Gottesdiensten, Orgelmusik, Konzerten unterschiedlicher Stilrichtungen, Bildungsveranstaltungen und szenischen Darbietungen, von denen 2017 viele einen Bezug zum Reformationsjubiläum herstellen, lade die Trinitatiskirche und deren Partner in Kölns „protestantischen Dom“ ein. Ausgelöst wurde die Kulturarbeit durch den Einbau der Klais-Orgel im Jahr 2009, das erste Kulturprogramm erschien 2010.

Stellten das neue Programm in der Trinitatiskirche vor: Pressesprecherin Angelika Knapic, Stadtsuperintendent Rolf Domning, Programm- und Organisationsleiter Wolf-Rüdiger Spieler, Professorin Mechthild Georg und Martin Blankenburg, Vorsitzender des „Netzwerk Kölner Chöre“ (v.l.)

Wie ein roter Faden zieht sich der 500. Jahrestag der Reformation durch das Programm: Nicht nur die zentrale Reformationsfeier des Kirchenverbandes am 31. Oktober, sondern vor allem die Kooperationsveranstaltungen mit der Melanchthon-Akademie Köln sowie die elf Orgelkonzerte beziehen sich – mit Lutherchorälen und -choralbearbeitungen – auf die Themen und die Klänge der Reformation.

Sechs spirituelle Atempausen
„Die Trinitatiskirche ist aber kein reiner Konzertort, sondern eine evangelische Kirche und soll dies auch bleiben“, erläutert Programm- und Organisationsleiter Wolf-Rüdiger Spieler. Neben dem traditionellen Gottesdienst zur Osternacht, in dem in stimmungsvoller Atmosphäre auch eine Bach-Kantate aufgeführt wird, finden daher weiterhin die Reihe „ThomasMesse – Gottesdienste für ‚Zweifler und andere gute Christen‘“ sowie die musikbezogenen Orgelvespern statt. Hierbei lädt der Kirchenverband zu sechs spirituellen Atempausen ein: Auf das Kirchenjahr bezogene Orgelwerke werden durch eine sparsame liturgische Gestaltung gerahmt.

Akzente: Orgelmusik und geistliche Chormusik
Nach wie vor bilden Orgelmusik und geistliche Chormusik zwei wichtige Schwerpunkte im Portfolio der Kulturkirche Trinitatis, die jedoch von einem abwechslungsreichen Angebot flankiert werden.
Anderthalb Jahre Planung sind dem neuen Veranstaltungsprogramm vorausgegangen, und schon jetzt werden zusätzlich zu den 60 Terminen im Jahresheft viele weitere Veranstaltungen geplant – etwa vier Konzerte im Rahmen des Fests für Alte Musik im kommenden Frühjahr. „Bis Ende 2017 werden es sicher wieder 80 bis 90 Veranstaltungen sein“, weiß Spieler aus Erfahrung zu berichten. Auf der Homepage des Kirchenverbandes werden die Daten tagesaktuell eingepflegt, informieren kann man sich auch über die Kulturkirchen-App der EKD und die Internet- und Facebook-Seiten des Kirchenverbandes.

Teilnahme – keine Frage des Geldbeutels
Die Trinitatiskirche geht mit der Zeit und lockt Jahr für Jahr mehr Gäste an: Im Jahr 2016 haben bisher über 21.000 Menschen die Veranstaltungen besucht, während noch 2009, in den Anfängen der Kulturkirche, nur eine Handvoll Konzerte mit circa 1.000 Besucherinnen und Besucher stattgefunden hatten. „Wir sind sehr froh über diesen schönen Zuwachs“, freut sich Rolf Domning. Zudem werden alle eigenen Veranstaltungen des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region bei freiem Eintritt angeboten, damit die Teilhabe am kulturellen Leben keine Frage des Geldbeutels sein muss.

Partnerveranstaltungen bereichern das Programm
Im bevorstehenden Veranstaltungsjahr sind in der Trinitatiskirche nicht nur langjährige Partner wie der WDR-Rundfunkchor, das Collegium Musicum der Universität zu Köln, das Forum Alte Musik und weitere bekannte Ensembles der Region zu erleben, sondern es finden sich auch ganz neue Highlights im Programm: Die Evangelische Jugend im Rheinland lädt unter dem Titel „WORTANSCHLAG – Deine These“ zum Poetry Slam ein, die bekannte Mittelalterband Corvus Corax wird den Kirchenraum mit mystischen Klängen erfüllen und für „Vier Neue Testamente“ entwickelt die Opernwerkstatt am Rhein gemeinsam mit Menschen mit Behinderung ein inklusives Theaterprojekt auf der Grundlage ausgewählter Bibelpassagen. Zudem sind zwei neue, jeweils sechsteilige Konzertreihen geplant: „Viva Voce“ in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln und die Reihe „Kölner Chorkonzerte Extra“ des Netzwerks Kölner Chöre.

Kooperation mit der Hochschule Musik und Tanz Köln
Professorin Mechthild Georg, Sängerin, Dozentin und Dekanin im Fachbereich Gesang, Musiktheater und Liedgestaltung der Hochschule für Musik und Tanz Köln, freut sich über die Wiederbelebung der Kooperation mit der Trinitatiskirche: „Wir werden hier im kommenden Jahr sechs sehr unterschiedliche Konzertabende gestalten, die das hohe musikalische Niveau unserer jungen Musikerinnen und Musiker unter Beweis stellen und die Präsenz unserer Institution in Köln verstärken werden.“ Die ersten drei Termine im Sommersemester 2017 widmen sich kontroversen Frauenbildern in Dichtung und Musik, dem Thema „Heimatsuche und -verlust“ beim Liederabend „Heimat Europa“ und modernen Fragestellungen von Widerstand und Flucht, die mit der installativen Performance „Das Floß“ angesprochen werden. Die Programme der drei Konzerte im Wintersemester standen bei Drucklegung des Trinitatis-Programmhefts noch nicht fest, sind aber in Kürze online einsehbar. Unter anderem darf sich das Publikum im November auf vier Bach’sche Solokantaten für Sopran und Bass sowie auf ein weihnachtliches Konzert im Dezember freuen.

Facettenreiche Chormusik im Netzwerk Kölner Chöre
„Ein Kleinod unter den Kölner Kirchen“ nannte Martin Blankenburg, Vorsitzender des „Netzwerk Kölner Chöre“, die Trinitatiskirche mit ihrer für Chorkonzerte wunderbar geeigneten Akustik. In seiner Organisation haben sich 1995 zwölf große, oratorische Chöre der Stadt zusammengeschlossen, um einander gegenseitig zu unterstützen. In der Kölner Philharmonie veranstaltet das Netzwerk seitdem die Konzertreihe „Kölner Chorkonzerte“, die um die Reihe „Kölner Chorkonzerte EXTRA“ mit sechs Terminen in der Trinitatiskirche ergänzt wird. Hinter dem „EXTRA“ verberge sich die schöne Idee, das Publikum im Anschluss an das Konzert „bei einer Brezel und einem Glas Wein“ zu einem persönlichen Moment für Gespräch und Begegnung einzuladen, erläutert Blankenburg das neue Konzept. Die Musikprogramme erstrecken sich dabei vom klassisch-romantischen Chorrepertoire aus dem weltlichen und geistlichen Spektrum über eine szenische Opernaufführung bis hin zum Gesprächskonzert mit Bach-Kantate. Mit dem Gürzenich-Chor und dem Rheinischen Kammerchor Köln sind außerdem zwei weitere Chöre des Netzwerks in drei Konzerten außerhalb der Reihe zu erleben.

Weitere Informationen
Das Programmheft „Trinitatis 2017“ wird in kirchlichen Einrichtungen, Museen, der Musikhochschule und weiteren Kulturinstitutionen ausliegen. Darüber hinaus informiert die Internetseite der Trinitatiskirche über alle öffentlichen Veranstaltungen.

Ebenfalls neu: Flyer „Kirchenmusik im Reformationsjahr“
Über Kirchenmusik im Jubiläumsjahr im Stadtgebiet Köln, im Rheinisch-Bergischen Kreis und Rhein-Erft-Kreis informiert der neue Flyer „Kirchenmusik im Reformationsjahr“ des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Das Spektrum reicht vom Stummfilm-Konzert über Monumentalausführungen im Altenberger Dom, romantische Oratorien, Kinder- und Jugendkonzerte bis hin zum Orgelkonzert mit einem 5-Gänge-Menü. Alle Informationen dazu finden Sie hier.



Text: Kristina Pott
Foto(s): Thomas Dahl